Dienstag, 14. Februar 2006

AEG-Streik: Ihr Kampf lässt keinen kalt

Frank Eßers berichtet aus Nürnberg: Heißer Arbeitskampf bei klirrender Kälte: Rund um die Uhr stehen die Kollegen bei AEG Nürnberg seit dem 20. Januar auch bei Minusgraden Streikposten. Sie kämpfen gegen den Plan der Electrolux-Bosse, die Produktion für höheren Profit zu verlagern.

„Es gibt keinen einzigen Streikbrecher“, berichtet der Streikleiter der Gewerkschaft IG Metall Jürgen Wechsler. Die Kollegen im prall gefüllten Streikzelt klatschen Beifall.
Auch am 13. Tag steht die Streikfront geschlossen. Niemand will sich von den Managern von Electrolux, dem Besitzer von AEG, unterkriegen lassen. Sie wollen das Werk nächstes Jahr schließen, obwohl es Gewinn erwirtschaftet.

Electrolux ist der größte Hausgerätehersteller der Welt. Der Vorstandsvorsitzende Straberg will mehr Gewinne, um die internationale Konkurrenz zu verdrängen. Deshalb soll die Produktion ins Ausland verlagert werden. Zum Beispiel ins polnische Zarow, eine so genannte „Sonderwirtschaftszone“, wo besonders günstige Bedingungen für Konzerne herrschen: niedrige Löhne, schwache Gewerkschaften, keine Betriebsräte.

Die IG Metall hat Hinweise darauf, dass die EU die Verlagerung der Produktion sogar subventioniert, auch mit dem Geld deutscher Steuerzahler. Wenn das stimmt, müssen die AEG-Arbeiter die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze mit bezahlen.

Bisher bleibt Straberg bei seinem Plan, das Werk zu schließen und die Existenzen von 1750 Arbeitern zu gefährden. Doch „die Kollegen werden weiter streiken, die gehen nicht einfach nach Hause“, sagt Ahmet Kaya entschlossen. Fröstelnd steht er in einer Gruppe Arbeiter, die sich an einer brennenden Mülltonne vor Tor 1 wärmen.
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(Fotos zum Streik)

Haben Sie Verständnis für die Streiks?

fragt der WDR auf seiner Wirtschaftsseite in einer Online-Umfrage. Auch wenn ich diese Online-Umfragen fuer eine Spielerei mit wenig Aussagekraft halte, ist es immerhin unterhaltsam zu sehen, wie dort abgestimmt wird. Als ich eben abgestimmt habe, sah das Zwischenergebnis so aus:
Ja, vollkommen richtig = 82.7%
Nein, der Streik ist unnötig = 17.3%
(von wieviel TeilnehmerInnen stand da leider nicht)
[via 37sechsblog.de]

Keine Spielerei ist der Streik im Öffentlichen Dienst fuer die Beschäftigten in neun Bundesländern, die auch heute ihren Arbeitskampf fortsetzen. Einen Vorschlag zur Lösung des Konflikts machte Hannovers Oberbürgermeister Schmalstieg, er empfiehlt den kommunalen Arbeitgebern, ihre Beschäftigten durch Jobgarantien zum Lohnverzicht zu bewegen. Dabei heisst es doch immer aus bestimmten Kreisen, die Jobs im Öffentlichen Dienst seien schon jetzt sicher, weswegen Lohnverzicht der Beschäftigten gerechtfertigt sei.

"Im Gegenzug zum Lohnverzicht könnten die kommunalen Arbeitgeber Beschäftigungsgarantien geben, sagte der SPD-Politiker der «Neuen Presse». Dieses Modell hatten die Stadt Hannover und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Jahr 2004 ausgehandelt.
Außerdem verzichtet die niedersächsische Landeshauptstadt bis 2010 auf die Privatisierung öffentlicher Betriebe. Die Beschäftigten beteiligen sich überdies mit zwei Prozent des Bruttolohns an der üblichen zusätzlichen Altersversorgung. Schmalstieg zufolge helfe die Verabredung der Stadt, pro Jahr sechs Millionen Euro einzusparen. «Ich kann unseren Vertrag nur wärmstens zur Nachahmung empfehlen», sagte der Oberbürgermeister."
(netzeitung.de)
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"Mit dem Ende des Berliner Produktionsstandortes würden...
Manolio (Gast) - 6. Dez, 15:30
Schade
is jetz ja schon ne Weile her aber echt schade drum,...
David (Politik Blog) (Gast) - 21. Jul, 10:47
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