AEG

Donnerstag, 26. Januar 2006

Streik in Nürnberg ausgeweitet

Am Freitag wird der Streik in Nürnberg ausgeweitet. Nachdem das AEG-Werk seit dem 21.01.2006 bestreikt wird, reihen sich morgen die 90 Beschäftigten der Logistik-Sparte "Electrolux Logistic GmbH" ein. Electrolux ist der schwedische Mutterkonzern der AEG. Nach Angaben der IG Metall stimmten bei einer Urabstimmung 90,74 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Streik.
Im letzten Jahr wurde die Logistiksparte ausgelagert, nun sollen die Beschäftigten nicht mehr nach dem Metalltarifvertrag bezahlt werden, sondern nach dem für den Groß- und Einzelhandel. Dies würde, nach Angaben der IG Metall, für die Beschäftigten monatliche Einkommenseinbußen von 400 bis 2000 € bedeuteten.

Unterdessen läuft der Streik im AEG-Werk weiter. Die Unterstützung durch die Bevölkerung wird als sehr gut bezeichnet. Ein Mitglied der Streikleitung sagte gegenüber dem ND: "Ich habe noch nie einen Arbeitskampf erlebt, der von einer Stadt so einmütig getragen wurde." Sie reiche von der BILD [sic!], die vor Streikbrechern warnen soll, bis hin zur autonomen Szene.

Wenn man jedoch auf die Internetseiten der IG Metall Bayern geht, könnte man meinen, daß alles schick sei. Kein Hinweis auf den Arbeitskampf, keine Button für Sonderseiten, keine aktuellen Infos.

Quellen: Neues Deutschland, BR: Bayern Heute, Linksfraktion: Interview mit Harald Dix, Betriebsratsvorsitzender AEG

Mittwoch, 25. Januar 2006

Montagsdemo erklärt sich solidarisch mit den Streikenden bei AEG

ffm - montagsdemo 75 (2) Trotz eisiger Kälte kamen am Montag erneut um die vierzig DemonstrantInnen zur Frankfurter Montagsdemo gegen HartzIV und Sozialabbau, musikalisch wurde der Demo mit Mundharmonikaklängen "eingeheizt".
Einstimmmig hat sich die Montagsdemo solidarisch mit den Streikenden bei AEG erklärt, wie z.B. auch die Demos in Darmstadt, Bielefeld und anderen Städten. Die gesammelten Spenden des Tages sollen der Streikkasse zugute kommen.

AEG - Auf langen Streik eingestellt

Wie die LinksZeitung berichtet, hat sich die IG Metall im Arbeitskampf bei AEG-Nürnberg auf einen langen Streik eingestellt, vor allem auch deshalb, weil Electrolux nicht bereit zu sein scheint, auf die Streikenden zuzugehen und ein neues Verhandlungsangebot zu machen:

"Der Nürnberger IG-Metall-Vize und AEG-Beauftragte Jürgen Wechsler sagte am Dienstag, die Arbeitnehmerseite habe eine Forderung vorgelegt und warte nun auf ein Angebot des Unternehmens. Er betonte: «Es wird erst wieder verhandelt, wenn etwas Vernünftiges vorgelegt wird.» AEG betonte dagegen grundsätzliche Gesprächsbereitschaft.

Wechsler versicherte, ein Ende des Streiks werde es erst geben, wenn ein «akzeptables Ergebnis» erzielt werde. Man habe sich auf einen langen Streik eingestellt. Die ersten vier Wochen seien bereits geplant und organisiert. Nach Einschätzung des Gewerkschafters schadet der Streik dem schwedischen AEG-Mutterkonzern Electrolux nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch aus ökonomischen Gründen. Bisher sei Electrolux auf die IG Metall allerdings nicht wieder zugegangen.
[...]
Wechsler sagte, er habe den Eindruck, Electrolux wolle sein Ultimatum wieder aufleben lassen und erst ein Angebot vorlegen, wenn nicht mehr gestreikt werde. «Die Chance ist längst vorüber. Das Unternehmen hätte fünf Monate Zeit gehabt», betonte er.

Eine Electrolux-Sprecherin sagte, es werde Gespräche geben, sobald die IG Metall an einer «realistischen Lösung interessiert» sei."
[...]

[via LinksZeitung: Gewerkschaft stellt Bedingungen für erneute Verhandlungen mit AEG]

Montag, 23. Januar 2006

AEG-Streik im Frost und die Politik

Bei "Bayern heute" gibt es einen längeren Beitrag zum Streik im AEG-Werk in Nürnberg:

Während die Streikenden vor dem AEG-Werk in Nürnberg auch am Sonntag bei frostigen Temperaturen auf ihren Streikposten stehen, macht ein Staatsminister den Arbeitern Mut: Günter Gloser (SPD), in der Bundesregierung zuständig für Europafragen, kommt aus Nürnberg. Er fordert die Politik auf zu handeln.
br-aeg-streik
Bei seinem Besuch vor den Werkstoren am Samstag versprach der SPD-Politiker, sich wegen der anstehenden Werksschließung an die schwedische Botschaft und den Electrolux-Konzern zu wenden. Gloser betonte, dass sich auch internationale Konzerne ihrer Verantwortung für Europa bewusst sein müssten. Werden weiterhin Arbeitsplätze im großen Maßstab verlagert - und vor allem bei Werken wie der AEG Nürnberg, die schwarze Zahlen schreibt - wird die Akzeptanz der Bürger für Europa schwinden. "Da kann die Politik nicht einfach sagen, das interessiert uns nicht", unterstrich der Staatsminister.
Der bayerische SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget schloss sich am Sonntag der Kritik Glosers an. Es bezeichnete die drohende Schließung des Nürnberger AEG-Werks als "Schweinerei" und forderte Ministerpräsident Edmund Stoiber auf, den Streikenden den Rücken zu stärken. Die Politik müsse deutliche Worte finden, "wenn internationale Konzerne sogar Betriebe schließen, die schwarze Zahlen schreiben und Zukunftsperspektiven haben." [...]

(br-online: Unterstützung aus der Politik)

Einen recht umfangreichen Pressespiegel zum AEG-Streik findet ihr z.B. bei www.netzwerkit.de/projekte/aeg/Presse-Links.

Samstag, 21. Januar 2006

Jobkiller Electrolux - Ich kaufe nix

Um den Streik bei AEG-Electrolux zu unterstützen, hat das Sozialforum Nürnberg zu einen Kaufboykott von Electroluxartikeln aufgerufen. Im Internet kann mensch den Boykott unter www.jobkiller-electrolux.de unterstützen, dort heißt es:

Electrolux will die Hälfte seiner Fabriken in Europa schließen und die Pro­duktion in Billiglohn-Länder verlagern. Davon betroffen ist auch das AEG-Werk in Nürnberg, wo über 1750 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. Selbst das neue Werk in Polen ist heute schon wieder zu teuer. Die Idee des Boykotts wurde von vielen Nürnberger/Innen spontan aufgegriffen, die auf die geplanten Massen­entlassungen reagierten, und gegenüber der Presse erklärten: „Wir kaufen nichts mehr von AEG-Electrolux“! Mit dieser Initiative des Sozialforums Nürnberg unterstützen wir gemeinsam den Kampf der AEG-Belegschaft.
logo ich-kaufe-nix
Um mit einem Kaufboykott erfolgreich sein zu können, müßten innerhalb kürzester Zeit die Verkaufszahlen an Produkten des Konzerns radikal einbrechen, d.h. es müßten massenhaft KäuferInnen zum Boykott bewegt werden und auch die Produkte bekannt gemacht werden, die von Electrolux vertrieben werden.

Freitag, 20. Januar 2006

Streik bei AEG

Seit 21.01.2006, also heute, steht die Belegschaft der AEG Nürnberg im Streik. Dort droht die Schließung des Werkes mit 1750 Mitarbeitern. Weitere Infos bei indymedia.
Der Plan ist wohl durch Arbeitskampfmaßnahmen über einen Sozialvertrag so teuer zu machen, dass sich die Schließung nicht lohnt. Ein Kaufboykott für Elektroluxartikel ist zeitgleich ausgerufen worden: jobkiller

Text ursprünglich erschienen bei somlus welt
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