AEG

Dienstag, 7. März 2006

81 Prozent für Streikende bei AEG

In einer Urabstimmung haben 81,07 % der Gewerkschaftsmitglieder im Nürnberger AEG-Werk für ein Streikende und die Annahme des Sozialtarifvertrages gestimmt, nötig waren mindestens 25 %. Die Mitarbeiter der Frühschicht haben nach diesem Ergebnis heute wieder die Arbeit aufgenommen. Der AEG-Streik ist damit nach über sechs Wochen beendet.
Vergangene Woche einigten sich die Gewerkschaft und Electrolux auf einen Sozialtarifvertrag, der den Beschäftigten 1,8 Monatsgehälter Abfindung pro Beschäftigungsjahr zusichert. Eine Beschäftigungsgesellschaft soll für zwölf Monate eingerichtet werden. Ältere Arbeitnehmer über 55 Jahre können in den Vorruhestand wechseln. Das AEG-Werk in Nürnberg soll bis Ende 2007 geschlossen werden, sein Erhalt wurde nicht erreicht.

"Streikleiter Jürgen Wechsler zog bei der Abschlusskundgebung eine positive Bilanz des Streiks. Es sei der Erfolg der Mitarbeiter, dass Electrolux sein ursprüngliches Angebot um mehr als 50 Millionen Euro aufstocken musste. Wechsler wollte jedoch keine Prognose über die Arbeitsmoral der Beschäftigten abgeben: «Es ist uns egal, wie und ob die Produktion wieder anläuft. Wir haben nur über das Ende des Streiks entschieden.» (LinksZeitung)

„Damit ist der Streik beendet”, sagte IG Metall-Streikleiter Jürgen Wechsler bei einer Kundgebung vor dem AEG-Haupttor. Wechsler sprach von einem guten Ergebnis. Zwar könne der Sozialtarifvertrag die Werkschließung nicht aufheben. Der Arbeitskampf habe aber gezeigt, daß die Arbeitnehmer nicht machtlos seien. „Der Streik hat seine Wirkung nicht verfehlt.”
[...] Betriebsratschef Harald Dix sagte: „Der Streik hat uns zusammengeschweißt.” Es habe keinen einzigen Streikbrecher gegeben. Nach der Kundgebung rissen die 'AEG-ler' eine Mauer nieder, die symbolisch vor dem Haupttor errichtet worden war, und betraten wieder das Werksgelände. (FAZ.NET)

Freitag, 3. März 2006

AEG - der Streik geht weiter

Es wird weiter gestreikt in Nürnberg, wie Genosse_Tabu bemerkt, offenbar sind die Streikenden nicht damit einverstanden, was da zwischen Gewerkschaft und Unternehmensführung ausgehandelt worden ist. Dazu schreibt electrosucks bei Netzwerk IT (42. Streiktag - Streikabbruch verhindert):
"Die Streikfront steht zu 100%, es gibt keinen einzigen Streikbrecher!
Inzwischen ist auch dem letzten IGM Funktionär klar, dass sie ihren albernen Sozialplan in die Feuertonne stecken können. Unser Streik steht und es gilt weiter die Streikparole "Wir bleiben hier, dafür kämpfen wir!" [...]
Über ein Ende des Streiks entscheiden ausschließlich wir selbst. Für eine faire Urabstimmung gelten folgende Forderungen:
* Alle bekommen den Vertragstext schriftlich.
* Für die ausländischen Kolleg/innen wird er in alle Sprachen übersetzt, die im Werk gesprochen werden.
* Zwischen derAusgabe des Vertragestextes und der Urabstimmung müssen 48 Stunden Zeit liegen, damit wir den Vertrag ausführlich mit allen Details diskutieren können.
* In den Streikversammlungen bekommen alle Rederecht, sowohl Gegner/innen wie Befürworter/innen.
* Die Fragestellung auf dem Stimmzettel ist klar und eindeutig: Bist du für die Annahme des Sozialtarifvertrages? Ja oder Nein. Keine Doppelfragen wie bei Opel in Bochum, keine Fangfragen oder sonstigen Tricks!
* Es gibt keine unfaire Beeinflussung durch die Funktionäre. Drohungen mit Rücktritt und Beleidigungen ("Dumme Fragen stellen kann jeder") werden wir nicht hinnehmen.
Wenn das alles gegeben ist, entscheidet die Mehrheit der aktiven Streikenden, so wie es sich in einer Demokratie gehört. Also keine Minderheit von 25%, kein IGM-Vorstand in Frankfurt und keine Funktionäre, egal ob sie Huber, Peters, Neugebauer oder Wechsler heißen."


s.a. Netzwerk IT: Grafitti an Tor 4 "IGM = Verräter"

Donnerstag, 2. März 2006

AEG-Kompromiss: Die Wenigsten sind zufrieden

Eine der Mauern muss fallen, hatte die IG-Metall während des 40-tägigen Streiks bei AEG immer wieder betont. Das Werk müsse entweder bleiben, oder Electrolux die hohen Forderungen für einen Sozialplan erfüllen.
Ist nun die "Mauer gefallen"? Ein Kommentar von Bernd Moser (Radio Z)
Produktionsdatum: 01.03.2006
Dauer: 3:56
Format: mp3 - Download
Dateigröße: 3691 kB

Quelle: freie radios

Mittwoch, 1. März 2006

AEG-Streik beendet

Nach sechs Wochen Streik wurde zwischen der Unternehmensführung/Elektrolux und den Gewerkschaften Einigung erziehlt. Das Werk wird trotzdem bis Ende 2007 schrittweise geschlossen. Die Streikenden wirkten bedrückt, zwar wurde ein großzügigerer Sozialtarifvertrag ausgehandelt. Und eine besondere Regelung für Mitarbeiter ab 53 Jahren aber Die Jobs sind trotzdem weg obwohl die Belegschaft einen Sanierungsplan vorgelegt hatte, lehnte Elektrolux dies ab. Das Angebot des schwedischen Mutterkonzerns Elektrolux betrug ursprünglich 100 Mio Euro, jetz t summiert sich die Summe auf 240 Mio. Euro auf.
Dabei war die Krise bei AEG hausgemacht. Elektrolux führte überflüssigerweise AEG in Preiskämpfe, die den Namen der Marke ruiniert haben. Ob die Geräte, die zukünftig in Polen produziert werden, auf dem Markt ankommen, sei mal dahingestellt, schließlich war AEG mal ein Markenzeichen für Qualität, die man auch bezahlte.

Was das Ergebnis dieses Arbeitskampfes angeht, habe ich doch den Eindruck, dass es doch sehr im Sinne des Mutterkonzerns ausgegangen ist. Sicherlich sind sie nicht davon ausgegangen, dass sie schon mit ihrem ersten Angebot landen können. Tip for tat. Ich frage mich wirklich, ob den Verhandlungsführern auf der Seite der Gewerkschaft nicht auch klar ist, dass das Ergebnis kein Erfolg ist, sondern eine Niederlage. Die Jobs und der Produktionsstandort ist verloren.

Freitag, 24. Februar 2006

O-Ton aus dem Streikzelt

AEG-Betriebsrat Harald Dix und der Nürnberger IG-Metall-Vize Jürgen Wechsler beurteilten im Rahmen der Livesendung von Radio Z aus dem Streikzelt die Stärke einer gesamteuropäsichen Gewerkschaftsbewegung und die Bedeutung des Arbeitskampfes bei AEG.

Titel: "Dies wird ein europäisches Streikjahr"
AutorIn: Maike Dimar/Bernd Moser
Produktionsdatum: 22.02.2006
Dauer: 7.22
Format: mp3 - Download
Dateigröße: 3460 kB

Samstag, 18. Februar 2006

AEG-Solidaritätsschreiben

Wegen einiger Anfragen, hier der Kontakt:

AEG-Solidaritätsschreiben an
Betriebsratsvorsitzenden Harald Dix:
harald.dix@aeg-hausgeraete.de
oder per Post an:
AEG Hausgeräte,
z. Hd. Betriebsratsvorsitzender Harald Dix,
Muggenhofer Str. 135,
90429 Nürnberg

Freitag, 17. Februar 2006

Solidarität in Nürnberg reißt nicht ab - Demo am Samstag

Gostenhofer hat einen Kommentar zum Text "AEG-Streik: Ihr Kampf lässt keinen kalt" gepostet, auf den wir mit diesen Eintrag noch einmal extra hinweisen moechten:
"Die Solidarität mit den streikenden AEG-ArbeiterInnen in Nürnberg reißt nicht ab. Während die Electrolux-Boykottkampagne dem Konzern langsam richtig teuer kommt, macht jetzt ein ganzer Stadtteil mobil. Über 80 politische Gruppen, Kulturinitiativen und Läden aus Nbg.-Gostenhof rufen für Samstag den 18.2.05 zu einer Stadtteildemo auf. Die UnterstützerInnenliste reicht vom Antifaschistischen Aktionsbündnis über die Metzgerei Weilepp, Katjas Zooeckla, türkische und italienische Lebensmittelmärkte über die griechischen Kneipen bis zu Ultras Gostenhof. Die Demo soll durch Gostenhof zur AEG ziehen wo eine stattliche Spende für die Streikkasse übergeben werden soll.
>>>...weiterlesen...>>>"

Dienstag, 14. Februar 2006

AEG-Streik: Ihr Kampf lässt keinen kalt

Frank Eßers berichtet aus Nürnberg: Heißer Arbeitskampf bei klirrender Kälte: Rund um die Uhr stehen die Kollegen bei AEG Nürnberg seit dem 20. Januar auch bei Minusgraden Streikposten. Sie kämpfen gegen den Plan der Electrolux-Bosse, die Produktion für höheren Profit zu verlagern.

„Es gibt keinen einzigen Streikbrecher“, berichtet der Streikleiter der Gewerkschaft IG Metall Jürgen Wechsler. Die Kollegen im prall gefüllten Streikzelt klatschen Beifall.
Auch am 13. Tag steht die Streikfront geschlossen. Niemand will sich von den Managern von Electrolux, dem Besitzer von AEG, unterkriegen lassen. Sie wollen das Werk nächstes Jahr schließen, obwohl es Gewinn erwirtschaftet.

Electrolux ist der größte Hausgerätehersteller der Welt. Der Vorstandsvorsitzende Straberg will mehr Gewinne, um die internationale Konkurrenz zu verdrängen. Deshalb soll die Produktion ins Ausland verlagert werden. Zum Beispiel ins polnische Zarow, eine so genannte „Sonderwirtschaftszone“, wo besonders günstige Bedingungen für Konzerne herrschen: niedrige Löhne, schwache Gewerkschaften, keine Betriebsräte.

Die IG Metall hat Hinweise darauf, dass die EU die Verlagerung der Produktion sogar subventioniert, auch mit dem Geld deutscher Steuerzahler. Wenn das stimmt, müssen die AEG-Arbeiter die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze mit bezahlen.

Bisher bleibt Straberg bei seinem Plan, das Werk zu schließen und die Existenzen von 1750 Arbeitern zu gefährden. Doch „die Kollegen werden weiter streiken, die gehen nicht einfach nach Hause“, sagt Ahmet Kaya entschlossen. Fröstelnd steht er in einer Gruppe Arbeiter, die sich an einer brennenden Mülltonne vor Tor 1 wärmen.
>>...weiterlesen in Linksruck...>>>
(Fotos zum Streik)

Donnerstag, 9. Februar 2006

Der AEG-Streik spitzt sich weiter zu

Nun wurde das Werksgelände in Nürnberg von den Streikenden abgeriegelt. Zudem ist eine neue Streikfront absehbar, nämlich in der AEG-Ersatzteilsparte Distriparts GmbH im fränkischen Rothenburg o.d.T.

"Mit der kompletten Blockade des Nürnberger AEG-Werksgeländes lässt die IG Metall dem Streik um die vor der Schließung stehenden Haushaltsgerätefertigung eskalieren. "Wir haben alle Zugeständnisse zurückgezogen", sagte er ein Sprecher der Gewerkschaft am Donnerstag. Das gesamte Areal des zum schwedischen Electrolux-Konzern gehörenden Traditionsunternehmens sei nun abgeriegelt: Auch Fremdfirmen und die Post hätten keinen Zugang mehr.
Grund für die neue Stufe im Arbeitskampf um die Produktion, die bis Ende 2007 geschlossen und nach Polen und Italien verlagert werden soll, sei das Verhalten von Electrolux: Der Konzern über Druck auf die Mitarbeiter des Ersatzteillagers in Rothenburg ob der Tauber auf, warf der IG-Metall-Sprecher dem Unternehmen vor. Damit solle die Urabstimmung behindert werden."
(N24: IG Metall riegelt AEG-Werk ab)

"Im AEG-Konflikt hat die IG Metall mit dem Aufbau einer dritten Streikfront begonnen. Nach der Urabstimmung soll der Streik am Montag auf die AEG-Ersatzteilsparte im fränkischen Rothenburg ob der Tauber ausgedehnt werden.
Bei der seit Mittwoch laufenden Abstimmung in der Distriparts GmbH habe sich eine «hohe Beteiligung» abgezeichnet, sagte der Nürnberger IG-Metall-Streikleiter Jürgen Wechsler. «Wir werden ein sehr gutes Ergebnis bekommen», fügte er hinzu. Wechsler warf Electrolux vor, mit einer Behinderung der Urabstimmung die Auseinandersetzung bewusst verschärfen zu wollen. Ein Konzernsprecher widersprach dieser Darstellung."
(news.de: AEG-Streik vor Ausweitung)

Mittwoch, 8. Februar 2006

Die Wirkungen des AEG-Streiks

"Waehrend der ergebnislosen Scheinverhandlungen mit Stellvertretern wirken Streik und Boykott immer mehr. Wie lange kann Electrolux solchen Imageverlust verantworten?" schreibt Netzwerk IT und verweist auf die Netzeitung:
"AEG-Mitarbeiter bekommen großen Zuspruch - Mehr als 3000 Beschäftigte verschiedener deutscher Hausgerätehersteller haben sich mit denm AEG-Mitarbeitern in Nürnberg solidarisiert. Sie protestierten gegen die «Profitgier» der Unternehmer."

Zudem fuehrt der AEG-Streik zu Lieferengpässen (Handelsblatt) und nach Angaben von Electrolux pro Streiktag zum Verlust von zehn Arbeitsplätzen.
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