Streik bei Gate Gourmet

Fast unbemerkt von der öffentlichen Rezeption befinden sich 80 von 120 Mitarbeiter der Düsseldorfer Niederlassung des weltweit operierenden Konzerns Gate Gourmet seit mehr als 100 Tagen im Streik.

Auch intensives googeln hat vergleichsweise wenig Berichterstattung über diesen Streik zu Tage gefördert. Wenn die müde gewordene Toskana-Fraktion sich fragt, wo denn der Kampfgeist der heutigen Deutschen bleibt, dann sollte vielleicht mal bei der überregionalen Presse angefragt werden, wieso über einen Streik, der inzwischen internationale Dimensionen erreicht hat, kein Wort verloren wird.

Ein ausführliche Darstellung der Ereignisse findet sich bei labournet.

Die Ereignisse in aller Kürze. Es geht mal wieder um die Machenschaften rum ums Privat Equity*. Seit der Verbesserung (Achtung Ironie) der Möglichkeiten für Investoren durch die rot-grüne Bundesregierung hat sich die Texas Parcific Group (TPG)schon einen ruhmvollen Namen, für besonders rücksichtsloses Verhalten gegenüber Belegschaften, im Fall der Firma Grohe gemacht. Doch Grohe ist nicht der einzige Betrieb, den die TGP im Visir hat. Das Catering-Unternehme LTC, eine Tochter der LTU, wurde 2001 an die Swissair-Tochter Gate Gourmet verkauft, welche wiederrum, nach Pleite von Swissair an die TPG veräußert wurde. (Womit dann auch wiederlegt wäre, dass solche Machenschaften nur ehemalige Familienbetriebe treffen - ist ein Insider). Die Folgen waren, wie zu erwarten, Halbierung der Belegschaft, erhöhter Druck und Tarifverhandlungen, die die Mehrarbeit der Belegschaft mit Kürzungen im Bereich Lohn, Arbeitszeit und Urlaubszeiten goutierten. Als dann noch ein Unternehmensberater losgeschickt wurde, trat die Belegschaft am 7. Oktober 2005 der Düsseldorfer Niederlassung in Streik. Sie erhalten zwar Streikgeld von der Gewerkschaft Nahrungsmittel und Gaststätten (NGG) aber die Situation ist präkär. Allerdings erfahren die Streikenden von nationaler und internationaler Seite breite Unterstützung.

* Wir erinnern uns, bei Privat Equity geht es in der Hauptsache darum, dass Anleger, meist über eine Kapitalinverstmentfirma auf Kredit ein Unternehmen kaufen, und diesen Kredit aber als Verlust für das meist noch profitable Unternehmen anrechnen und dann erhebliche Gewinnerwartungen formuliren (Variante a) oder machen es profiabler (was immer das bedeutet, mag sich hier jeder selbst denken) und wollen es dann mit einer Gewinnmarge zwischen 15 - 40 % wieder veräußern (Variante B). Kombinationen aus beiden Varianten sind denkbar und üblich.

Text ursprünglich erschienen bei somlus welt

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