Montag, 23. Januar 2006

Hafenarbeiterstreik mit internationaler Solidarität

Was für die Konzerne und Unternehmen gilt, sich immer mehr zu internationalisieren, zu globalisieren, das hat in der Gewerkschaftsbewegung eigentlich schon eine lange Tradition, die "internationale Solidarität". Diese ist heutzutage notwendiger denn je, was sich z.B. im Hafenarbeiterstreik vor ca. zwei Wochen gezeigt hat.
Beim "Genossen Tabu" wird zum Thema aus einem Interview zitiert, das er mit dem Betriebsratsvorsitzenden des Hamburger Gesamthafenbetriebes Bernt Kamin für Linksruck geführt hat:

"Wir haben ein Beispiel gegeben, dass man grenzübergreifend kämpfen und gewinnen kann", sagt Bernt Kamin [...] haben sich die gewerkschaftlich organisierten Hafenarbeiter europaweit vernetzt. In zwölf Ländern haben 40.000 Arbeiter am 11. Januar gestreikt: Schiffe wurden nicht be- und entladen und kein Container verließ die Terminals, so dass die Waren nicht weitertransportiert werden konnten. Wenige Tage später haben zudem 8.000 Hafenarbeiter aus vielen Ländern vor dem EU-Parlament in Straßburg gegen 'Port Package ' protestiert.
[...]
Auch aus den USA und Australien sind "Delegationen von Hafenarbeitern angereist und haben an unserer Protestkundgebung vor dem EU-Parlament teilgenommen. Sie sind solidarisch gewesen und haben unterstützt. Denn sie wissen genau: Wenn ihre europäischen Kollegen verlieren, dann wären sie die nächsten gewesen. Das sie die weite Reise unternommen haben, war ein großartiges Gefühl für die europäischen Kollegen."
[via Genosse Tabu]

Siegburg: Demonstration gegen Stellenabbau

Am Samstag vormittag demonstrierten die Mitarbeiter des Siegburger Klinikums auf dem Siegburger Marktplatz.

Das neuerdings zum Fresenius-Konzern gehörende Klinikum soll den zum Ende 2004 ausgesetzten Haustarifvertrag wieder einsetzen, so die Forderung der Demonstranten. Sollte dies nicht bald geschehen, wird in dem Hospital bald gestreikt werden.

Laut dem Kölner Stadtanzeiger kündigte Achim Teusch, Vertrauensleute-Sprecher bei "ver.di" an, dass "dies schon zwischen Karnevall und Ostern der Fall sein könne".

Mehr dazu auf den Internetseiten des Kölner Stadtanzeigers

Continental-Mitarbeiter streiken in Hannover

"Rund 3000 Beschäftigte streiken seit Montagmorgen gegen den geplanten Abbau von 300 Arbeitsplätzen im Pkw-Reifenwerk von Continental in Hannover-Stöcken. Mit einer von der IG Metall initiierten Demonstration wollen sie Conti-Chef Manfred Wennemer zum Einlenken bewegen. Bundesweit soll es an allen 26 Conti-Standorten Betriebsversammlungen geben. [...]"
berichtet rp-online: Conti-Mitarbeiter protestieren gegen Jobabbau

Ähnlich berichtet SpiegelOnline in "Conti-Belegschaft macht mobil": "Die Continental-Mitarbeiter kämpfen gegen die Sparpläne des Managements. Mit einem bundesweiten Aktionstag wollen die Beschäftigten des Autozulieferers heute gegen den umstrittenen Kurs des Vorstandes protestieren."

AEG-Streik im Frost und die Politik

Bei "Bayern heute" gibt es einen längeren Beitrag zum Streik im AEG-Werk in Nürnberg:

Während die Streikenden vor dem AEG-Werk in Nürnberg auch am Sonntag bei frostigen Temperaturen auf ihren Streikposten stehen, macht ein Staatsminister den Arbeitern Mut: Günter Gloser (SPD), in der Bundesregierung zuständig für Europafragen, kommt aus Nürnberg. Er fordert die Politik auf zu handeln.
br-aeg-streik
Bei seinem Besuch vor den Werkstoren am Samstag versprach der SPD-Politiker, sich wegen der anstehenden Werksschließung an die schwedische Botschaft und den Electrolux-Konzern zu wenden. Gloser betonte, dass sich auch internationale Konzerne ihrer Verantwortung für Europa bewusst sein müssten. Werden weiterhin Arbeitsplätze im großen Maßstab verlagert - und vor allem bei Werken wie der AEG Nürnberg, die schwarze Zahlen schreibt - wird die Akzeptanz der Bürger für Europa schwinden. "Da kann die Politik nicht einfach sagen, das interessiert uns nicht", unterstrich der Staatsminister.
Der bayerische SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget schloss sich am Sonntag der Kritik Glosers an. Es bezeichnete die drohende Schließung des Nürnberger AEG-Werks als "Schweinerei" und forderte Ministerpräsident Edmund Stoiber auf, den Streikenden den Rücken zu stärken. Die Politik müsse deutliche Worte finden, "wenn internationale Konzerne sogar Betriebe schließen, die schwarze Zahlen schreiben und Zukunftsperspektiven haben." [...]

(br-online: Unterstützung aus der Politik)

Einen recht umfangreichen Pressespiegel zum AEG-Streik findet ihr z.B. bei www.netzwerkit.de/projekte/aeg/Presse-Links.

Social Network - Danke!

Dank der konstruktiven Hilfe vieler hat sich das Aussehen des streikposten noch einmal deutlich verbessert, ein ganz besonderer Dank an init für die Headergraphik (inklusive Buttons zum Verlinken) und weiterer Hinweise. Das hat jetzt nix mit Web 2.0 zu tun, allerdings ist das für mich Social Network.

indymedia Ein weiterer Dank an indymedia, die uns mit einem Button auf ihrer Startseite verlinken und so viele Interessierte hierher lotsen, so daß der streikposten am zweiten Tag seiner Existenz schon auf über 169 BesucherInnen kam (Position 139 bei counter.blogscout). Bei indymedia findet sich aktuell auf der Startseite ein lesenswerter Artikel zur Geschichte des Streiks: Arbeitskämpfe in der Welt von 1870 - 1996

Wem es entgangen ist, aeg-aktivist hat die Electrolux-Marken gepostet, die wir boykottieren sollen.

Wer den streikposten verlinken möchte, kann auf verschiedene Banner zurückgreifen (Danke init), ihr findet die Auswahl auf folgender Seite: Unterstützen und Verlinken
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