Donnerstag, 2. Februar 2006

Streik in Baden-Württemberg ab Montag

Wie Spiegel Online soeben mitteilt, stimmten 94 % der GewerkschaftsmitgliederInnen in Baden-Württemberg für einen Streik im Oeffentlichen Dienst. Am Montag soll er beginnen. Mit dem Streik soll eine Verlängerung der Arbeitszeit verhindert werden, die nach Angaben der Gewerkschaft Lohn- und Gehaltskürzungen von fast vier Prozent entsprächen.
In Hamburg soll am Montag mit Urabstimmungen begonnen werden.
Die Streikfront soll ausgeweitet werden. Wird auch mal Zeit.

Mittwoch, 1. Februar 2006

Erste Warnstreiks in Niedersachen

Am Mittwochmorgen legten in Niedersachen tausende Beschäftige des öffentlichen Dienstes für einen Warnstreik ihre Arbeit nieder.
In der Region Hannover, waren acht Krankenhäuser vom Warnstreik betroffen.
Am Streik beteiligen sich mittlerweile auch die Mitarbeiter der Straßenmeistereien und der Abfallbetriebe.
Im Laufe des Tages, werden sich auch die Mitarbeiter von Kinderbetreuungseinrichtungen, Stadtverwaltungen und Sparkassen am Protest beteiligen.
Doch ungeachtet der ersten Proteste, gegen die Einführung der 40 Stunden Woche, beharrt die Tarifgemeinschaft der Länder auf ihre Forderung nach Mehrarbeit. (siehe Netzeitung)
Sie versuchen nun den Eindruck zu erwecken, dass der Streik sich gegen die Menschen im Land richtet.
Es wird von der Arbeitgeberseite versucht, die Bürger gegen die Gewerkschaften auszuspielen.
Denen es aber in ihren Forderungen, um die Verhinderung eines Stellenabbaus und Lohnkürzungen geht.

Montag, 30. Januar 2006

Zentrale Demo vor größter Gate-Gourmet-Filiale am 4.2.

Eine bundesweite, zentrale Kundgebung vor der größten Gate-Gourmet-Filiale in Frankfurt-Zeppelinheim findet am Samstag 4. Februar (13 Uhr, Neu-Isenburg, Admiral-Rosendahl-Straße 2-8) statt.

Plakat:
Plakat für Kundgebung am 4.2. (pdf)
Flugblatt:
Zentrale Kundgebung für die Streikenden bei GATE GOURMET (pdf)
Zentrale Kundgebung für die Streikenden bei GATE GOURMET (doc)

weitere Infos:
www.gg-streik.net: Streik bei Gate Gourmet Düsseldorf
www.labournet.de: Gate Gourmet in Düsseldorf streikt

Ab nächste Woche Streik?

Falls bei der in Baden-Württemberg angelaufenen Urabstimmung das Quorum von 75 Prozent erreicht wird, soll es bereits in der kommenden Woche zu Streiks in Baden-Württemberg kommen. (siehe Linkszeitung)
Das kündigte ein Verdi-Sprecher in Stuttgart an.
Bereits am Donnerstag soll das Ergebnis der Urabstimmung vorliegen.
In Niedersachsen und Hamburg sind ebenfalls Urabstimmungen im Kommunalen Bereich vorgesehen.

Nach Verdi Angaben sind demnächst auch im öffentlichen Dienst der Länder Streikmaßnahmen geplant.

Samstag, 28. Januar 2006

streikposten blog: Probleme mit MS Internet-Explorer

Durch Zufall habe ich gesehen, dass unser Weblog streikposten im MS Internet-Explorer fehlerhaft dargestellt wurde, die Seitenleiste rechts war nicht korrekt sichtbar, sie wurde unten an die Seite angehaengt. Solche Fehler bitte auf der Seite "Diskussion, Anregung, Fragen" melden.
Mittlerweile wurde der Fehler behoben, wir empfehlen aber grundsaetzlich Firefox oder Mozilla, Sea Monkey als Browser.

Uni-Streiks gegen Studiengebühren

Nach wie vor gibt es Proteste und Streiks gegen die Einführung der Studiengebühren. Hier sammeln wir Links zu Weblogs und anderen Homepages, die über die studentischen Proteste und Streiks berichten.

> www.abs-bund.de
Aktionsbuendnis gegen Studiengebuehren
> http://protest.blogger.de
Gegen Studiengebühren und Bildungsabbau in Hessen
> http://rage-s.blogspot.com
RAGE-S Rat gegen Studiengebuehren
> www.nordstreik.de.vu
Nordstreik gegen Studiengebuehren
> www.suedstreik.blogspot.com
Suedstreik, Kommunikationsplattform der süddeutschen Hochschulen
> www.streik-nbg.blogspot.com
Streik-Blog der Nürnberger Hochschulen
> www.streikblog.de
Streikblog Uni Stuttgart
> http://kollima.de/besetzung
Streikblog Uni Bielefeld

Webseite zum Streik bei Gate Gourmet Düsseldorf

Der Solidaritätskreis zum Streik bei Gate Gourmet Düsseldorf stellt eine umfangreiche und lesenswerte Website zur Verfügung: www.gg-streik.net
homepage gg-streik

Gate-Gourmet Solidaritätsflugblatt

Unter dem Titel "Eine Belegschaft im Widerstand! Gegen Profitgier, Ausbeutung & soziale Kälte" (pdf-Datei) stellt labournet.de ein vierseitiges Flugblatt zum Ausdrucken, Kopieren und Weiterverteilen online zur Verfügung, das zuvor als Beilage in dem Düsseldorfer Stadtmagazin fifty-fifty verteilt wurde.
gate-gourmet-flugi

Freitag, 27. Januar 2006

Ärztestreik aufgeschoben, jetzt wird doch verhandelt

"Um Ärztestreiks in kommunalen Kliniken abzuwenden, hat die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände dem Marburger Bund nun doch Tarifverhandlungen angeboten. Die Gespräche sollen sofort beginnen." meldet u.a. das Handelsblatt.

Jetzt kann es auf einmal nicht schnell genug gehen, jetzt soll es "sofort losgehen" mit Tarifverhandlungen, wie Thomas Böhle (Präsident der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände VKA) sagte.

"Die Arbeitgeber machten strenge Vorgaben für die Verhandlungen. Zum einen stellte VKA-Präsident Thomas Böhle die Bedingung, dass während der Verhandlungen Friedenspflicht herrscht. Zum anderen schränkte er den Verhandlungsspielraum stark ein. Der Marburger Bund müsse seine Forderung nach um 30 Prozent verbesserten Ärztegehältern „im Rahmen ernsthafter Tarifverhandlungen“ aufgeben. [...] Das Einlenken begründete VKA-Präsident Böhle jetzt damit, dass ein Streik nicht im Interesse der Patienten in den Krankenhäusern sei.
Marburger-Bund-Vorsitzender Frank-Ulrich Montgomery erklärte, das Verhandlungsangebot der Arbeitgeber sei „die einzig richtige Entscheidung“ im Sinne der Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern. Es sei zudem ein positives Signal an die Medizinstudenten, die massenweise dem Arztberuf den Rücken zukehrten. Die Vorgaben der Arbeitgeberseite bewertete er als „Maximalforderungen, mit denen man in Tarifverhandlungen hineingeht“.
„Wir wollen eine schnelle Einigung“, erklärte Montgomery. Die Vorgabe, auf die geplanten Streiks zu verzichten, will der Verband erfüllen. „Es wird keine Ärztestreiks geben während der Verhandlungen“, erklärte Montgomery."
(Handelsblatt)

Der Marburger Bund hat ein Grundsatzpapier erstellt, "um die Diskussion über die Arbeitssituation deutscher Krankenhausärzte auf eine sachliche Grundlage zu führen". In dem Papier werden alle Daten, Fakten und Zahlen zu Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Einkommen der Krankenhausärzte zusammengefaßt: Arbeitssituation deutscher Krankenhausärzte

Streik am kommenden Mittwoch in Niedersachsen

"Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten des Landes und der Kommunen in Niedersachsen für kommenden Mittwoch zum Streik auf. Mit diesem Aktionstag wollten sich die Arbeiter und Angestellten gegen die Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich sowie die Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld wehren, sagte ver.di-Sprecher Ulf Birch am Freitag." (rp-online)

Die Urabstimmungen in Kommunen und Ländern über unbefristete Streiks bis zum 10. Februar laufen weiter an, wie z.B. in Baden-Württemberg.
Derweil hat die Medienkampagne gegen die drohenden Streiks schon begonnen, und es wird das "Unverständnis in der Bevölkerung" propagiert, anstatt über die massiven Lohnkürzungen und Arbeistplatzvernichtungen zu diskutieren. Um sich auf die Seite der Saubermänner zu stellen, werden alte Vorurteile über die angebliche Sicherheit der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst aus der Mottenkiste geholt:

"Im Gegensatz zu den Beschäftigten der freien Wirtschaft hätten die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst krisenfeste Jobs, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Berliner Zeitung". Die Kassen der Kommunen seien leer. Zudem habe er Zweifel, dass in der Öffentlichkeit Verständnis für solche Streiks bestehe.
[...]
Ver.di-Vorstand Kurt Martin sagte dagegen in der ARD, der öffentliche Dienst sei Spitzenreiter bei der Arbeitsplatzvernichtung. So werde zunehmend umorganisiert und verlagert. Die Kollegen hätten es satt, "immer den Kopf hinzuhalten für politische Fehlentscheidungen". Gespräche mit den Ländern hätten gezeigt, dass das "Rumzocken" weiter gehe."
(tagesschau.de)

Donnerstag, 26. Januar 2006

Verhandlungen gescheitert, Vorbereitung von Urabstimmungen

Am 24. Januar erklärte ver.di Baden-Württemberg die Tarifverhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) für gescheitert. Die Kommunen fordern eine Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden. Diese Arbeitszeitverlängerungen entsprächen laut ver.di Lohn- und Gehaltskürzungen von fast vier Prozent. Dem wolle man sich entgegenstellen, da man "10.000 Vollzeitstellen akut gefährdet" sehe.
Inzwischen werden Urabstimmungen vorbereitet, die in der kommenden Woche beginnen sollen. Ver.di kündigt an, dass den "kommunalen Arbeitgebern somit eine handfeste Streikauseinandersetzung ins Haus" steht.
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft erklärte laut Spiegel Online, dass die Proteste auch in weiteren Bundesländern eingeleitet werden würden.

Link: Streikseite von ver.di Baden-Württemberg

Streik in Nürnberg ausgeweitet

Am Freitag wird der Streik in Nürnberg ausgeweitet. Nachdem das AEG-Werk seit dem 21.01.2006 bestreikt wird, reihen sich morgen die 90 Beschäftigten der Logistik-Sparte "Electrolux Logistic GmbH" ein. Electrolux ist der schwedische Mutterkonzern der AEG. Nach Angaben der IG Metall stimmten bei einer Urabstimmung 90,74 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Streik.
Im letzten Jahr wurde die Logistiksparte ausgelagert, nun sollen die Beschäftigten nicht mehr nach dem Metalltarifvertrag bezahlt werden, sondern nach dem für den Groß- und Einzelhandel. Dies würde, nach Angaben der IG Metall, für die Beschäftigten monatliche Einkommenseinbußen von 400 bis 2000 € bedeuteten.

Unterdessen läuft der Streik im AEG-Werk weiter. Die Unterstützung durch die Bevölkerung wird als sehr gut bezeichnet. Ein Mitglied der Streikleitung sagte gegenüber dem ND: "Ich habe noch nie einen Arbeitskampf erlebt, der von einer Stadt so einmütig getragen wurde." Sie reiche von der BILD [sic!], die vor Streikbrechern warnen soll, bis hin zur autonomen Szene.

Wenn man jedoch auf die Internetseiten der IG Metall Bayern geht, könnte man meinen, daß alles schick sei. Kein Hinweis auf den Arbeitskampf, keine Button für Sonderseiten, keine aktuellen Infos.

Quellen: Neues Deutschland, BR: Bayern Heute, Linksfraktion: Interview mit Harald Dix, Betriebsratsvorsitzender AEG

Streik bei Continental abgewendet

Die Süddeutsche-Online titelt gestern:
Durchbruch bei Continental - Schließung am Stammsitz ohne Streik.

Nachdem die Ankündigung, dass die Reifenproduktion wegen hoher Standortkosten nunmehr doch nach Tschechien verlegt werden soll, einen Sturm des Protestes bei Gewerkschaften, Betriebsräten und Politikern ausgelöst hat und die IG BCE am Montag noch mit Streiks gedroht hat, ist es am Dienstag zu einer "Einigung" gekommen.

Die Schließung soll schrittweise bis 2007 stattfinden, im Gegenzug wurde von Seiten der Continental Ersatzjobs angeboten.

Nach der Ankündigung der Schließung in 2005 lies sich die Belegschaft schon auf Arbeitszeitverlägerung ohne Lohnausgleich ein, um die Wettbewerbsfähigkeit sicher zu stellen. Im Gegenzug wurde eine Produktionssicherheit bis Ende 2007 vereinbart.

Wieder wird ein profitabler Produktionsstandort geschlossen. Vorstandsvorsitzender Manfred Wennemer zeigt sich zufrieden. Allerdings werden die Gewerkschaft IG BCE die Auswirkungen (...) für den künftigen Umgang zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmerseite am Beispiel Stöckchen im Auge behalten. Wir sind, so Michael Deister, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, auf jeden Fall gebrannte Kinder. Die Belegschaft der Pkw-Reifenproduktion zeigte wenig Begeisterung für den Kompromiss: Der Kompromiss taugt doch nichts. Das ist nur eine Galgenfrist. Die Leute sind Ende 2007 ihren Job trotzdem los so ein Continental-Mitarbeiter.

Quelle: Süddeutsche

Gate-Gourmet-Streik und die einmalige Internet-Nutzung

Metablocker von politik-digital.de berichtet über den langen Streik bei Gate Gourmet (Texas Pacific Group - TPG) in Düsseldorf:

"Die Streikenden der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordern nicht nur eine Erhöhung der Löhne um 4,5 Prozent, sie prangern auch die schlechten Arbeitsbedingungen und die zunehmende Arbeitsintensität an.
[...]
Die TPG investiert enorme Summen in den Streikbruch. Eine Niederlage der Streikenden in Düsseldorf würde eine Signalwirkung für alle anderen Betriebe haben. Ein derartig langer Ausstand, verbunden mit der Nutzung interaktiver Onlinemedien ist in der bisherigen Geschichte der Bundesrepublik einmalig und hat auch kulturelle Auswirkungen."


Mit den "interaktiven Onlinemedien" sind der streikposten und die regelmäßigen Steikzeitungen der NGG gemeint, besonders auf die Streikzeitungen (im pdf-format) möchten wir hier auch noch einmal ausdrücklich hinweisen, z.B. zum 25.01.2006 "111 Streiktage - Die Gewerkschaftsfamilie steht fest an unserer Seite" (ich konnte die pdf-Datei nicht online in meinem Browser öffnen, nach dem Download auf meinen PC hat es aber funktioniert).

Weitere Infos in der streikposten-Kategorie Texas+Pacific+Group.

Mittwoch, 25. Januar 2006

Proteste gegen Telekom-Pläne angekündigt

Nach dem Bekanntwerden der Umstrukturierungspläne der Telekom, kündigen sich nun Proteste an.
Die Telekom will die Zahl ihrer Callcenterstandorte nahezu halbieren. Von den derzeit 96 Call-Centern sollen 51 übrig bleiben. Betroffen wären von diesen Plänen wären etwa 3300 Beschäftigte.
Nach den Plänen der Telekom, sollen diese aber nicht entlassen werden, sondern sie können an anderen Standorten weiterarbeiten.
Doch da es gerade überwiegend Teilzeitbeschäftigte und Frauen trifft, kann man sich schnell ausmalen, wie viele von diesen Angebot Gebrauch machen werden. Das werden nicht sehr viele Beschäftige sein. Für die meisten wird der Weg zum künftigen Arbeitsplatz zu weit sein. Die Kosten und die Fahrtzeit, stehen dann in keinem Verhältnis mehr zur Arbeitszeit und zum Verdienst.
Für viele kommt das einer Kündigung gleich. So sieht es auch Hans-Joachim Bartlick, Betriebsratschef der Privat-Kundenniederlassung Nordost. (siehe Märkische Allgemeine)
Gerade deshalb hat nun Verdi Proteste angekündigt.
Der Umbau komme einen Kahlschlag gleich und dagegen will Verdi kämpfen. Nachzulesen bei Verdi.de.

Montagsdemo erklärt sich solidarisch mit den Streikenden bei AEG

ffm - montagsdemo 75 (2) Trotz eisiger Kälte kamen am Montag erneut um die vierzig DemonstrantInnen zur Frankfurter Montagsdemo gegen HartzIV und Sozialabbau, musikalisch wurde der Demo mit Mundharmonikaklängen "eingeheizt".
Einstimmmig hat sich die Montagsdemo solidarisch mit den Streikenden bei AEG erklärt, wie z.B. auch die Demos in Darmstadt, Bielefeld und anderen Städten. Die gesammelten Spenden des Tages sollen der Streikkasse zugute kommen.

AEG - Auf langen Streik eingestellt

Wie die LinksZeitung berichtet, hat sich die IG Metall im Arbeitskampf bei AEG-Nürnberg auf einen langen Streik eingestellt, vor allem auch deshalb, weil Electrolux nicht bereit zu sein scheint, auf die Streikenden zuzugehen und ein neues Verhandlungsangebot zu machen:

"Der Nürnberger IG-Metall-Vize und AEG-Beauftragte Jürgen Wechsler sagte am Dienstag, die Arbeitnehmerseite habe eine Forderung vorgelegt und warte nun auf ein Angebot des Unternehmens. Er betonte: «Es wird erst wieder verhandelt, wenn etwas Vernünftiges vorgelegt wird.» AEG betonte dagegen grundsätzliche Gesprächsbereitschaft.

Wechsler versicherte, ein Ende des Streiks werde es erst geben, wenn ein «akzeptables Ergebnis» erzielt werde. Man habe sich auf einen langen Streik eingestellt. Die ersten vier Wochen seien bereits geplant und organisiert. Nach Einschätzung des Gewerkschafters schadet der Streik dem schwedischen AEG-Mutterkonzern Electrolux nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch aus ökonomischen Gründen. Bisher sei Electrolux auf die IG Metall allerdings nicht wieder zugegangen.
[...]
Wechsler sagte, er habe den Eindruck, Electrolux wolle sein Ultimatum wieder aufleben lassen und erst ein Angebot vorlegen, wenn nicht mehr gestreikt werde. «Die Chance ist längst vorüber. Das Unternehmen hätte fünf Monate Zeit gehabt», betonte er.

Eine Electrolux-Sprecherin sagte, es werde Gespräche geben, sobald die IG Metall an einer «realistischen Lösung interessiert» sei."
[...]

[via LinksZeitung: Gewerkschaft stellt Bedingungen für erneute Verhandlungen mit AEG]

Dienstag, 24. Januar 2006

Verhandlungen ohne Ergebnis

"Die Streikenden bei Gate Gourmet sind entschlossen, ihren Arbeitskampf bis zu einem erfolgreichen Ende fortzuführen.

Die Tarifverhandlungen mit Gate Gourmet und der von Texas Pacific Group (TPC) beauftragten Kanzlei am vergangenen Donnerstag und Freitag blieben ohne Ergebnis.
Die TPC beharrt auf ihrer Position, dass die Personalkosten dauerhaft und weltweit um zehn Prozent gesenkt werden müssten.
Seit Januar 2006 hat der Arbeitgeber auch die Regelungen zum Manteltarifvertrag gekündigt. Jetzt geht es also nicht mehr nur um einen neuen Entgelttarifvertrag, sondern auch um die Sicherung des Manteltarifvertrages.
Die Strategie für die weiteren Verhandlungen wird in der nächsten Streikversammlung beraten.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird die Tarifverhandlungen mit Gate Gourmet am 1. Februar 2006 wieder aufnehmen. NGG und ver.di werden sich künftig weiterhin sehr eng abstimmen und gemeinsam aktiv werden.
Nächste Streikversammlung: Freitag, 27. Januar 2006
Nächster Verhandlungstermin: Donnerstag, 2. Februar 2006" ngg

Gate-Gourmet-Streik, Solidarität aus Buenos Aires

"Zum 100. Streiktag in Düsseldorf (14.1.) kam eine Grußadresse von Kollegen aus verschiedenen Flughafenbetrieben des Flughafens "Aeroparque Jorge Newberry" in Buenos Aires" schreibt wildcat bei indymedia:
"Gate Gourmet ist überall? zum Beispiel in Argentinien. Zum 100. Streiktag in Düsseldorf (14.1.) kam eine Grußadresse von Kollegen aus verschiedenen Flughafenbetrieben des Flughafens 'Aeroparque Jorge Newberry' in Buenos Aires. Und vor der dortigen Filiale von Gate Gourmet haben sie am 12. Januar Flugblätter verteilt, um die ArbeiterInnen über den Streik ihrer KollegInnen in Düsseldorf-Alemania zu informieren. Einige Arbeiter von Gate Gourmet meinten, dass ihnen die Gründe für den Streik absolut bekannt vorkämen: auch bei ihnen wären in den letzten Jahren der Arbeitsdruck enorm erhöht worden, bei immer weniger Respekt gegenüber den arbeitenden Menschen.
Flugblätter zum Streik bei Gate Gourmet in Düsseldorf gab es nun auch am Flughafen Aeroparque in Buenos Aires, wo ArbeiterInnen verschiedener Flughafenbetriebe ebenfalls harte Konflikte ausfechten. "

... weiterlesen unter "Gate Gourmet: Soliaktion in Buenos Aires"

Montag, 23. Januar 2006

Hafenarbeiterstreik mit internationaler Solidarität

Was für die Konzerne und Unternehmen gilt, sich immer mehr zu internationalisieren, zu globalisieren, das hat in der Gewerkschaftsbewegung eigentlich schon eine lange Tradition, die "internationale Solidarität". Diese ist heutzutage notwendiger denn je, was sich z.B. im Hafenarbeiterstreik vor ca. zwei Wochen gezeigt hat.
Beim "Genossen Tabu" wird zum Thema aus einem Interview zitiert, das er mit dem Betriebsratsvorsitzenden des Hamburger Gesamthafenbetriebes Bernt Kamin für Linksruck geführt hat:

"Wir haben ein Beispiel gegeben, dass man grenzübergreifend kämpfen und gewinnen kann", sagt Bernt Kamin [...] haben sich die gewerkschaftlich organisierten Hafenarbeiter europaweit vernetzt. In zwölf Ländern haben 40.000 Arbeiter am 11. Januar gestreikt: Schiffe wurden nicht be- und entladen und kein Container verließ die Terminals, so dass die Waren nicht weitertransportiert werden konnten. Wenige Tage später haben zudem 8.000 Hafenarbeiter aus vielen Ländern vor dem EU-Parlament in Straßburg gegen 'Port Package ' protestiert.
[...]
Auch aus den USA und Australien sind "Delegationen von Hafenarbeitern angereist und haben an unserer Protestkundgebung vor dem EU-Parlament teilgenommen. Sie sind solidarisch gewesen und haben unterstützt. Denn sie wissen genau: Wenn ihre europäischen Kollegen verlieren, dann wären sie die nächsten gewesen. Das sie die weite Reise unternommen haben, war ein großartiges Gefühl für die europäischen Kollegen."
[via Genosse Tabu]

Siegburg: Demonstration gegen Stellenabbau

Am Samstag vormittag demonstrierten die Mitarbeiter des Siegburger Klinikums auf dem Siegburger Marktplatz.

Das neuerdings zum Fresenius-Konzern gehörende Klinikum soll den zum Ende 2004 ausgesetzten Haustarifvertrag wieder einsetzen, so die Forderung der Demonstranten. Sollte dies nicht bald geschehen, wird in dem Hospital bald gestreikt werden.

Laut dem Kölner Stadtanzeiger kündigte Achim Teusch, Vertrauensleute-Sprecher bei "ver.di" an, dass "dies schon zwischen Karnevall und Ostern der Fall sein könne".

Mehr dazu auf den Internetseiten des Kölner Stadtanzeigers

Continental-Mitarbeiter streiken in Hannover

"Rund 3000 Beschäftigte streiken seit Montagmorgen gegen den geplanten Abbau von 300 Arbeitsplätzen im Pkw-Reifenwerk von Continental in Hannover-Stöcken. Mit einer von der IG Metall initiierten Demonstration wollen sie Conti-Chef Manfred Wennemer zum Einlenken bewegen. Bundesweit soll es an allen 26 Conti-Standorten Betriebsversammlungen geben. [...]"
berichtet rp-online: Conti-Mitarbeiter protestieren gegen Jobabbau

Ähnlich berichtet SpiegelOnline in "Conti-Belegschaft macht mobil": "Die Continental-Mitarbeiter kämpfen gegen die Sparpläne des Managements. Mit einem bundesweiten Aktionstag wollen die Beschäftigten des Autozulieferers heute gegen den umstrittenen Kurs des Vorstandes protestieren."

AEG-Streik im Frost und die Politik

Bei "Bayern heute" gibt es einen längeren Beitrag zum Streik im AEG-Werk in Nürnberg:

Während die Streikenden vor dem AEG-Werk in Nürnberg auch am Sonntag bei frostigen Temperaturen auf ihren Streikposten stehen, macht ein Staatsminister den Arbeitern Mut: Günter Gloser (SPD), in der Bundesregierung zuständig für Europafragen, kommt aus Nürnberg. Er fordert die Politik auf zu handeln.
br-aeg-streik
Bei seinem Besuch vor den Werkstoren am Samstag versprach der SPD-Politiker, sich wegen der anstehenden Werksschließung an die schwedische Botschaft und den Electrolux-Konzern zu wenden. Gloser betonte, dass sich auch internationale Konzerne ihrer Verantwortung für Europa bewusst sein müssten. Werden weiterhin Arbeitsplätze im großen Maßstab verlagert - und vor allem bei Werken wie der AEG Nürnberg, die schwarze Zahlen schreibt - wird die Akzeptanz der Bürger für Europa schwinden. "Da kann die Politik nicht einfach sagen, das interessiert uns nicht", unterstrich der Staatsminister.
Der bayerische SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget schloss sich am Sonntag der Kritik Glosers an. Es bezeichnete die drohende Schließung des Nürnberger AEG-Werks als "Schweinerei" und forderte Ministerpräsident Edmund Stoiber auf, den Streikenden den Rücken zu stärken. Die Politik müsse deutliche Worte finden, "wenn internationale Konzerne sogar Betriebe schließen, die schwarze Zahlen schreiben und Zukunftsperspektiven haben." [...]

(br-online: Unterstützung aus der Politik)

Einen recht umfangreichen Pressespiegel zum AEG-Streik findet ihr z.B. bei www.netzwerkit.de/projekte/aeg/Presse-Links.

Social Network - Danke!

Dank der konstruktiven Hilfe vieler hat sich das Aussehen des streikposten noch einmal deutlich verbessert, ein ganz besonderer Dank an init für die Headergraphik (inklusive Buttons zum Verlinken) und weiterer Hinweise. Das hat jetzt nix mit Web 2.0 zu tun, allerdings ist das für mich Social Network.

indymedia Ein weiterer Dank an indymedia, die uns mit einem Button auf ihrer Startseite verlinken und so viele Interessierte hierher lotsen, so daß der streikposten am zweiten Tag seiner Existenz schon auf über 169 BesucherInnen kam (Position 139 bei counter.blogscout). Bei indymedia findet sich aktuell auf der Startseite ein lesenswerter Artikel zur Geschichte des Streiks: Arbeitskämpfe in der Welt von 1870 - 1996

Wem es entgangen ist, aeg-aktivist hat die Electrolux-Marken gepostet, die wir boykottieren sollen.

Wer den streikposten verlinken möchte, kann auf verschiedene Banner zurückgreifen (Danke init), ihr findet die Auswahl auf folgender Seite: Unterstützen und Verlinken
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